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Herrnhuter Losungen für 2019 auf dem Markt

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Herrnhuter Losung

Foto: epd-bild/Matthias Weber

Ab sofort sind die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine für 2019 im Buchhandel erhältlich.

Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine für 2019 sind ab sofort im Buchhandel erhältlich.

Neben mehreren deutschsprachigen Ausgaben gibt es das Andachtsbüchlein bereits auf Altgriechisch, Hebräisch, Französisch und Spanisch sowie in der Ausgabe für junge Leute, wie die Evangelische Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine am Dienstag in Herrnhuth mitteilte. Weitere Ausgaben auf Englisch und Farsi erscheinen demnach im Oktober. In der Smartphone-App stehe der neue Jahrgang ab Herbst bereit.

Das berühmte Andachtsbüchlein mit den Losungen enthält für jeden Tag je einen gelosten Bibelvers aus dem Alten Testament und einen dazugehörigen Lehrtext aus dem Neuen Testament. Hinzu kommen Liedverse und Gebete. Die Losungen "laden ein, die Bibel in ihrer ganzen Breite und Tiefe kennenzulernen", hieß es.

Die Losungen der Evangelischen Brüder-Unität in Buchform gibt es seit 1731 ohne Unterbrechung. Das Andachtsbüchlein für 2019 ist der 289. Jahrgang. Erstmals gezogen wurden die Losungen am 3. Mai 1728. Die Auswahl findet alljährlich um dieses Datum herum statt. In Deutschland hat das Andachtsbuch eine Auflage von rund 800.000 Exemplaren. Weltweit werden etwa 1,5 Millionen Losungen in 60 Sprachen verbreitet.

Die Evangelische Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine ist eine evangelische Freikirche, die im 18. Jahrhundert auf dem Gut des Grafen Zinzendorf in der sächsischen Oberlausitz gegründet wurde. Eine wesentliche Wurzel hat die Gemeinschaft in der Böhmischen Reformation, die im 15. Jahrhundert durch den Theologen Jan Hus angestoßen wurde.


Christen treffen sich zur 123. Allianzkonferenz in Bad Blankenburg

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Blick auf Bad Blankenburg mit Stadtkirche von der Deutschen Evangelischen Allianz

Foto: epd-bild/Maik Schuck

Blick auf Bad Blankenburg mit Stadtkirche von der Deutschen Evangelischen Allianz aus.

Vom 1. bis 5. August findet im thüringischen Bad Blankenburg die 123. Allianzkonferenz statt.

Unter dem Motto "Berufung" stehen Bibelarbeiten, Seminare und kulturelle Angebote auf dem Programm der am längsten bestehenden Bibel- und Glaubenskonferenz in Deutschland, wie die Deutsche Evangelische Allianz am Donnerstag in Bad Blankenburg mitteilte. Erwartet werden rund 2.000 Besucher.

Zur Eröffnung wird unter anderen der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder (CDU), erwartet. Das Programm der Allianzkonferenz umfasst mehr als 50 Seminare und Workshops. Rund 65 mit der Deutschen Evangelischen Allianz verbundene Werke und Einrichtungen werden ihre Angebote in der Stadthalle Bad Blankenburg präsentieren. Das Treffen solle Christen Mut machen, ihren Lebensstil an Jesus Christus auszurichten und sich in der Gesellschaft zu engagieren, hieß es.

Die Deutsche Evangelische Allianz vertritt als Dachverband rund 1,3 Millionen evangelikal, pietistisch und charismatisch ausgerichtete Christen aus Landes- und Freikirchen. Gegründet wurde die Allianz 1846 in London als interkonfessionelle Einigungsbewegung. In Deutschland gibt es rund 1.000 örtliche Allianzgruppen. Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allian zist Pastor Ekkehart Vetter, der Präses des freikirchlichen Mülheimer Verbandes. Hauptsitz ist Bad Blankenburg, wo 1886 die erste Allianzkonferenz stattfand. 

Kauder: "Gottes Wort verdunstet"

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Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, hat einen Rückgang des christlichen Glaubens in der Gesellschaft beklagt.

"Wir erleben immer stärker, dass das Wort Gottes in unserer Gesellschaft zu verdunsten beginnt", sagte der CDU-Politiker zum Auftakt der 123. Allianzkonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA), die am Mittwochabend im thüringischen Bad Blankenburg begann.

In ihrer Eröffnungspredigt ermutigte Pfarrerin Monika Deitenbeck-Goseberg zum Vertrauen auf Gott und zum fairen Umgang auch mit "Feinden". Menschen dürften sich nicht persönlich anfeinden, sondern sollten auch bei Meinungsverschiedenheiten um die verbindende Kraft Jesu wissen. Dabei nahm die Pfarrerin auch Bezug auf Kauders Aussagen, der zu einer zivilisierten Diskussionskultur aufgerufen hatte.

Unter dem Motto "Berufung" können sich die erwarteten 2.000 Besucher der Allianzkonferenz noch bis Sonntag an Bibelarbeiten und vielen kulturellen Angeboten beteiligen. Auf dem Programm der am längsten bestehenden Bibel- und Glaubenskonferenz in Deutschland stehen zudem über 50 Seminare und Workshops. Rund 65 mit der Allianz verbundene Werke und Einrichtungen wollen zudem ihre Angebote in der Stadthalle Bad Blankenburg präsentieren.

Die Evangelische Allianz vertritt als Dachverband rund 1,3 Millionen evangelikal, pietistisch und charismatisch ausgerichtete Christen aus Landes- und Freikirchen. Gegründet wurde sie 1846 in London als interkonfessionelle Einigungsbewegung. In Deutschland gibt es rund 1.000 örtliche Allianzgruppen. Vorsitzender der DEA ist Pastor Ekkehart Vetter, der Präses des freikirchlichen Mülheimer Verbandes. Hauptsitz ist Bad Blankenburg, wo 1886 die erste Allianzkonferenz stattfand.

 

Evangelikale Allianzkonferenz fordert gesellschaftliche Einmischung

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Mit einem Appell zu mehr gesellschaftlicher Einmischung von Christen ist am Sonntag die 123. Allianzkonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) im thüringischen Bad Blankenburg zu Ende gegangen.

An dem Treffen evangelikaler, pietistischer und charismatisch ausgerichteter Christen aus Landes- und Freikirchen nahmen nach Veranstalterangaben seit Mittwoch rund 1.700 Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet teil. Prominenter Redner war der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder.

Eines der zentralen Konferenzthemen war die Integration von Flüchtlingen. Eine Herausforderung liege darin, die Wertesysteme fremder Kulturen mit dem christlich-jüdischen Werteverständnis der heimischen Kultur in Deckung zu bringen, sagte der Migrationsbeauftragte der Allianz, Herbert Putz, am Sonntag. Die Bemühungen der vergangenen Jahrzehnte um die Integration gerade der türkischen Bevölkerungsanteile in die deutsche Gesellschaft nannte er "ein Lernfeld, um es besser zu machen." Dies gelte nicht nur gesamtgesellschaftlich, sondern auch im Hinblick auf die christlichen Gemeinden im Land. "Es hätte der Integration nicht geschadet, wenn Christen in der Vergangenheit mehr Kontakt zur türkischen Community gesucht hätten", sagte Putz.

Der Politikbeauftragte der Evangelischen Allianz, Uwe Heimowski, forderte zu mehr gesellschaftlicher Einmischung auf. "Wir müssen als Christen offen sein dafür, dass uns Not und Elend vor die Füße fallen und unseren Alltag durchbrechen", sagte Heimowski. Christen sollten prüfen, in welchen Lebenssituationen sie Verantwortung übernehmen können. Dies beginne nicht erst bei der Parteipolitik. Die grundsätzliche Bereitschaft, sich Menschen zu zuwenden, sei etwas genuin Christliches.

Die fünftägige Konferenz stand in diesem Jahr unter dem Motto "Berufung". Die Deutsche Evangelische Allianz vertritt als Dachverband rund 1,3 Millionen Christen. Gegründet wurde sie 1846 in London als interkonfessionelle Einigungsbewegung. In Deutschland gibt es rund 1.000 örtliche Allianzgruppen. Vorsitzender der DEA ist Pastor Ekkehart Vetter, der Präses des freikirchlichen Mülheimer Verbandes. Hauptsitz ist Bad Blankenburg, wo 1886 die erste Allianzkonferenz stattfand.

Evangelische Allianz: Asylantrag auch in Botschaften stellen

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Eine deutsche Botschaft

Thomas Körbel/dpa

Die Evangelische Allianz fordert, dass Asylanträge auch in deutschen Botschaften gestellt werden können.

Die Deutsche Evangelische Allianz tritt für einen grundsätzlichen Wandel in der Asylpolitik ein. Unter anderem sollen Flüchtlinge auch in deutschen Botschaften und Konsulaten im Ausland Anträge auf Asyl in der Bundesrepublik stellen können, erklärte der theologisch-konservative Dachverband am Dienstag im thüringischen Bad Blankenburg.

In den deutschen Botschaften und Konsulaten im Ausland müsse "zeitnah, letztgültig und dauerhaft" entschieden werden. Angemessene personelle und organisatorische Ressourcen seien dafür bereitzustellen. Zudem müssten die Zugänge zu den Botschaften strengen rechtsstaatlichen Vorgaben unterliegen.

Die Allianz betonte, die Option darauf, einen Asylantrag an deutschen Vertretungen in anderen Staaten stellen zu können, trage zu einer menschenwürdigeren Behandlung und zu mehr Gerechtigkeit bei. Zudem könne Korruption und Schleusertum verhindert werden. Die Organisation vertritt rund 1,3 Millionen evangelikale protestantische Christen.

Weiter plädierte die Allianz dafür, den Familiennachzug generell zu ermöglichen und Abschiebungen nur in Staaten vorzunehmen, die Grundrechte und Religionsfreiheit garantierten. Für eine Glaubensprüfung, wie sie etwa bei Kirchenübertritten erfolgen, sei die Beurteilung von christlichen Kirchen und Gemeinden einzuholen.

Auch die Einwanderung von Fachkräften sieht die Allianz kritisch. Hochqualifizierte würden in vielen Herkunftsländern benötigt, um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung voranzutreiben. Die Einwanderung nach Deutschland sollte deshalb nur für jene Berufsgruppen ermöglicht werden, die keine Bedarfslücke in ihren Heimatländern erzeugten, argumentierte der Verband.

Trump: Evangelikale Pastoren "ganz besondere Freunde"

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US-Präsident Donald Trump steht aufseiten von Gläubigen, denn "Glauben und Familie, nicht Regierung und Bürokratie" seien der Mittelpunkt des amerikanischen Lebens, sagte er in Washington.

Foto: Alex Brandon/AP/dpa

Evangelikale Pastoren seien seine "ganz besonderen Freunde", sagte Trump.

US-Präsident Donald Trump ist bei einem Dinner im Weißen Haus mit konservativen evangelikalen Führungspersönlichkeiten zusammengetroffen.

Evangelikale Pastoren seien seine "ganz besonderen Freunde", sagte Trump am Montag (Ortszeit) in Washington. Er stehe aufseiten von Gläubigen, denn "Glauben und Familie, nicht Regierung und Bürokratie" seien der Mittelpunkt des amerikanischen Lebens. Trump sprach von Errungenschaften seiner Regierung. Er habe die "Angriffe auf Glaubensgemeinschaften" gestoppt und Behörden die Weisung erteilt, die Glaubensfreiheit zu verteidigen.

Unter dem Beifall der Anwesenden betonte Trump seinen "Kampf" für die Freiheit des in der Türkei unter Hausarrest stehenden US-amerikanischen Pastors Andrew Brunson. Dem evangelikal-presbyterianischen Pastor aus North Carolina wird Unterstützung von Terrorismus vorgeworfen.

Zu den Gästen beim Dinner zählten die baptistischen Theologen Franklin Graham und Robert Jeffress, Tony Perkins vom konservativen Verband Familienforschungsrat, Ralph Reed von der Koalition für Glauben und Freiheit sowie die TV-Predigerin und Unternehmerin Paula White.

White überreichte dem Präsidenten eine von "mehr aus hundert Christen" signierte Bibel zum Dank für Trumps "mutigen Einsatz" für Religionsfreiheit. Trump habe "einen Preis gezahlt für seine 'hohe Berufung'". Man werde sich lange an Trumps Größe erinnern. Weiße Evangelikale gelten als "harter Kern" der Wählerkoalition für Donald Trump. Drei Viertel der weißen Evangelikalen beurteilten Trump positiv, berichtete das Public Religion Research Institute im April. Rund 80 Prozent der weißen evangelikalen Wähler hatten 2016 für Trump gestimmt.

Neuer Generalsekretär bei der Deutschen Evangelischen Allianz

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Reinhardt Schink

Foto: Klaus Ulrich Ruof/Deutsche Evangelische Allianz e. V.

Dr. Reinhardt Schink ist neuer Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz ab 2019. Gewählt wurde er am 27. September 2018 in Bad Blankenburg.

Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) bekommt einen neuen Generalsekretär.

Der Hauptvorstand des christlichen Dachverbandes DEA entschied sich auf seiner Sitzung am Donnerstagabend im thüringischen Bad Blankenburg für Reinhardt Schink, wie der Vorsitzende des Gremiums, Ekkehart Vetter, mitteilte. Der neue Generalsekretär soll zum 1. Mai 2019 die Nachfolge von Hartmut Steeb antreten.

Schink soll am 12. Juni 2019 in Bad Blankenburg öffentlich in sein Amt eingeführt werden. Seine Amtszeit beträgt sechs Jahre. Sein Vorgänger Steeb hatte das Amt - zunächst nur in den alten Bundesländern - am 1. April 1988, dann ab 1991 für das gesamte Bundesgebiet übernommen. Er wurde danach viermal in seinem Amt bestätigt.

Der 53-jährige Schink war nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann und dem Studium der Betriebswirtschaft mit Promotion seit 1997 im Versicherungskonzern Allianz in verschiedenen Managementpositionen tätig. Neben seiner beruflichen Tätigkeit nimmt Schink mehrere ehrenamtliche Leitungsaufgaben im kirchlichen Bereich wahr. So ist er unter anderem stellvertretender Vorsitzender des CVJM Deutschland.

Die DEA vertritt als Dachverband rund 1,3 Millionen evangelikal, pietistisch und charismatisch ausgerichtete Christen aus Landes- und Freikirchen. Gegründet wurde die Allianz 1846 in London. In Deutschland gibt es rund 1.000 örtliche Allianzgruppen. Vorsitzender der DEA, deren Hauptsitz sich in Bad Blankenburg befindet, ist Pastor Ekkehart Vetter, der Präses des freikirchlichen Mülheimer Verbandes.

 

Nach Freilassung: Pastor Brunson von Trump im Weißen Haus empfangen

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Der zwei Jahre lang in der Türkei festgehaltene US-Geistliche Andrew Brunson hat nach seiner Heimkehr den US-Präsidenten getroffen.

Dieser feierte die Freilassung des Pastors als Erfolg. Brunson betete für "übernatürliche Weisheit" für Trump.

Nach zwei Jahren in Haft und Hausarrest in der Türkei ist der US-Pastor Andrew Brunson in seine Heimat zurückgekehrt. Der evangelikale Geistliche und seine Ehefrau Norine wurden am Samstag von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus empfangen. Er gratuliere Brunson, sagte Trump. Der Pastor habe die USA wachgerüttelt. Es gebe großes Interesse an Brunsons Glauben und "dem, was er durchgemacht hat".

Brunson sagte, Trumps Regierung habe hart für ihn gekämpft. Vor laufenden Kameras kniete der Pastor neben dem sitzenden Präsidenten, legte ihm eine Hand auf die Schulter und las ein Segensgebet. Brunson betete für "übernatürliche Weisheit" für den Präsidenten. Gott möge Trump schützen vor den Verleumdungen seiner Feinde. Trump fragte Brunson, wen er gewählt habe. Der Pfarrer erwiderte, er habe seine Stimme aus der Haft per Briefwahl abgegeben.

Der Fall Brunson hatte zu erheblichen politischen Verstimmungen zwischen den USA und der Türkei geführt. Der Pastor aus North Carolina lebte und arbeitete seit mehr als 20 Jahren in der Türkei. Im Oktober 2016 wurde er wegen Verdachts auf Spionage und Unterstützung einer Terrororganisation festgenommen. Im Juli dieses Jahres wurde seine Untersuchungshaft in Hausarrest umgewandelt. Trump und zahlreiche US-Politiker hatten die Freilassung des Geistlichen gefordert und erklärt, dieser sei unschuldig.

Am Freitag setzte ein türkisches Gericht Brunson schließlich auf freien Fuß. Laut einem Bericht der Tageszeitung "Washington Post" wurden die Brunsons umgehend mit einem US-Militärflugzeug ausgeflogen. Bei einem Zwischenstopp in Deutschland habe US-Botschafter Richard Grenell Brunson eine US-Flagge überreicht. Der Pastor habe die Flagge geküsst, berichtete die Zeitung.

Trump betonte am Samstag erneut, dass es in Brunsons Fall "absolut keinen Deal" gegeben habe zwischen den USA und der Türkei. Den Pastor lobt er auf Twitter als "großartigen Christ".

Internationales Missionsprogramm

Bei evangelikalen Christen stieß der Einsatz des US-Präsidenten für den Geistlichen auf große Zustimmung. Der Baptistenprediger Franklin Graham dankte der Regierung. Ohne Trump und Vizepräsident Mike Pence wäre Brunson nicht frei gekommen, schrieb Graham auf Facebook.

Brunson gehört den zählenden Evangelikalen Presbyterianischen Kirchen an. Der 1981 gegründete Verband umfasst nach eigenen Angaben 600 Gemeinden und bezeichnet sich als "tief verwurzelt in der protestantischen Reformation" und besonders in der Theologie des Reformators Johannes Calvin (1509-1564). Die Kirchen betreiben ein internationales Missionsprogramm.

Am Samstag sagte Brunson laut "New York Times", er werde vorläufig in den USA bleiben, wisse aber nicht, was kommen werde. Er liebe die Türkei und die Menschen dort.


Weiße Evangelikale in den USA bleiben Republikanern treu

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Weiße Protestanten wählen Trump

© Getty Images/iStockphoto/Enterline Design Services LLC

Weiße Protestanten haben bei den US-Kongresswahlen zu 38 Prozent demokratisch und zu 61 Prozent republikanisch abgestimmt.

Bei den US-Kongresswahlen haben die Glaubensgruppen sehr unterschiedlich abgestimmt. Laut Nachwahlbefragungen zu der Abstimmung vom Dienstag wählten weiße evangelikale Christen erneut überwiegend republikanische Kandidaten, wie der Fernsehsender CNN am Mittwoch (Ortszeit) berichtete. Drei Viertel der weißen evangelikalen Wähler hätten republikanisch abgestimmt.

Rund die Hälfte der katholischen Wähler hätten Demokraten gewählt. Protestanten hätten zu 38 Prozent demokratisch und zu 61 Prozent republikanisch abgestimmt, jüdische Wähler zu 79 Prozent demokratisch und zu 17 Prozent republikanisch, Menschen ohne Religionszugehörigkeit zu 70 Prozent demokratisch und zu 28 Prozent republikanisch.

Die Befragung enthält keine Daten über das Wahlverhalten afro-amerikanischer Christen. Insgesamt hätten jedoch 90 Prozent der schwarzen Wähler bei Demokraten ihre Kreuze gemacht. Weiße hätten zu 54 Prozent republikanisch gewählt, weiße Männer zu 60 Prozent.



Nach Darstellung des Direktors vom "Public Religion Research Institute", Robert Jones, sind weiße Evangelikale offenbar sehr stark politisch engagiert. Sie stellten 26 Prozent der Wähler, obwohl sich nur 15 Prozent der US-Amerikaner als weiße evangelikale Protestanten identifizierten, sagte Jones. 

2016 hatten bei der Präsidentenwahl rund 80 Prozent der weißen evangelikalen Wähler für Donald Trump gestimmt. Der konservative Verband "Faith and Freedom Coalition" erklärte am Mittwoch, die "Rekord-Wahlbeteiligung" bei Evangelikalen und gläubigen Menschen sei entscheidend gewesen für republikanische Erfolge am Wahltag.

Freikirchen würdigen Menschenrechtserklärung

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bunte Handabdrücke auf einer Wand

Foto: khananastasia/Getty Images

Die Menschenrechtsidee sei einer "der stärksten und wirkungsvollsten Gedanken der Gegenwart", so die Freikirchen.

Der Einsatz für Menschenwürde und Freiheit ist der Vereinigung Evangelischer Freikirchen zufolge unverzichtbar.

Bedenkliche Entwicklungen schränkten Menschen im In- und Ausland in ihren elementaren Rechten ein, sagte Präsident Christoph Stiba am Freitag im brandenburgischen Wustermark anlässlich des 70. Jahrestages der Menschenrechtserklärung am 10. Dezember. "Es ist ein Anliegen von ungebrochener Aktualität, sich auf die Menschrechte zu besinnen und sie zu beachten", so Stiba.



Die Menschenrechtsidee sei einer "der stärksten und wirkungsvollsten Gedanken der Gegenwart", so die Freikirchen. Diesen Gedanken gelte es zu schützen. "Unsere Solidarität, unser Einsatz und unsere Fürbitten gelten allen Menschen, denen grundlegende Menschenrechte, Würde und Freiheit vorenthalten werden." Die Vereinigung sei nicht nur dankbar für die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, sie unterstütze zudem die Ziele der UN für nachhaltige Entwicklung. Der 1926 gegründeten Vereinigung Evangelischer Freikirchen gehören zwölf Kirchen an, darunter die Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland, die Evangelisch-methodistische Kirche sowie die Heilsarmee.

Neuer Diakoniekonzern feiert Gründung

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Ein neues Sozialunternehmen entsteht: Die Gründung der freikirchliche "Immanuel Albertinen Diakonie", die aus einer Fusion zweier Werke entsteht, soll noch diesen Monat in Hamburg und Berlin gefeiert werden.

Die Gründung des neuen Sozialunternehmens "Immanuel Albertinen Diakonie" soll am 25. Januar (12 Uhr) mit einem Festakt im Hamburger Albertinen Krankenhaus gefeiert werden. Zwei Tage später ist ein Festgottesdienst im Gemeindezentrum der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Berlin-Schöneberg geplant, teilte ein Sprecher am Dienstag in Hamburg mit.

Zum Jahresbeginn 2019 hatten sich das Albertinen-Diakoniewerk aus Hamburg und die Berliner Immanuel Diakonie zusammengeschlossen. Die Fusion war bereits im vergangenen Juni besiegelt worden. Die neue freikirchliche "Immanuel Albertinen Diakonie" hat nach eigenen Angaben 6.700 Beschäftigte in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen.

Das Umsatzvolumen wurde auf rund 540 Millionen Euro beziffert. Gemeinsamer Unternehmenssitz ist Hamburg. Betrieben werden unter anderem Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Beratungsstellen, Ausbildungsstätten und Angebote in der Sucht- und Behindertenhilfe, der Kinder- und Jugendhilfe sowie der psychosozialen Beratung.

Freikirchen bereiten Jubiläum 500 Jahre Täuferbewegung vor

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Menno Simons, Führer der Mennoniten, die die Nachfahren der Täufer-Bewegung sind.

©epd-bild/akg-images

Menno Simons (um 1496-1561), Führer der Mennoniten. Die heutigen Mennoniten sind Nachfahren der Täufer-Bewegung, die auch als "linker Flügel" der Reformation gilt und, auch von anderen Protestanten, grausam verfolgt wurde.

Ab 2020 stehen fünf Themenjahre zum Jubiläum 500 Jahre Täuferbewegung an. Die geplanten Themenjahre sollen nach Angaben der ACK zum Nachdenken darüber anregen, "was Christsein unter täuferischen Vorzeichen im 21. Jahrhundert bedeutet".

Nach der Feier 500 Jahre Reformation im Jahr 2017 steht 2025 das Jubiläum 500 Jahre Täuferbewegung an. Vertreter von Mennoniten, Baptisten und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) bereiteten dazu fünf Themenjahre ab dem Feiertag Himmelfahrt 2020 vor, teilte die ACK am Mittwoch in Frankfurt am Main mit. 1525 habe die erste täuferische Glaubenstaufe in Zürich stattgefunden. Die Täufer-Bewegung gilt als "linker Flügel" der Reformation. Die Täufer setzten sich für radikalere soziale Reformen im Christentum ein, als etwa die Reformatoren Luther und Zwingli. Die Evangelische Kirche in Deutschland hatte das Reformationsjubiläum 2017 mit zehn Themenjahren vorbereitet.

Die fünf Themenjahre vor dem Jubiläum 2025 stehen unter den Stichworten "mündig leben", "gemeinsam leben", "konsequent leben", "gewaltlos leben" und "Hoffnung leben". Die geplanten Themenjahre sollen nach Angaben der ACK zum Nachdenken darüber anregen, "was Christsein unter täuferischen Vorzeichen im 21. Jahrhundert bedeutet". Die Erinnerung an 500 Jahre Täuferbewegung solle dazu führen, sich mit den eigenen Traditionen auseinanderzusetzen und sich "dialogfähig in die ökumenische Diskussion einzubringen".

Zu jedem Themenjahr wird ein Magazin veröffentlicht. Das Jubiläumsjahr wird von Ausstellungen und Materialien für Schulen und Bildungsinstitutionen begleitet. Träger der Jubiläumsfeiern ist der Verein "500 Jahre Täuferbewegung 2025" mit Sitz in der Ökumenischen Centrale der ACK in Frankfurt am Main. Vereinsvorsitzende ist die Leiterin der Mennonitischen Forschungsstelle im pfälzischen Bolanden-Weierhof, die Historikerin Astrid von Schlachta.

Gehorsam, Kontrolle und Abschottung

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Evangelische Kirche besorgt über Sektenstrukturen in freier Gemeinde
Duisburger Wera-Gemeinde

© Getty Images/PeopleImages

Die Gemeinschaft der Duisburger Wera-Gemeinde scheint nach außen harmonisch, doch Kritik oder eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Predigten sind nicht erwünscht.

Singen, tanzen, beten: Nach außen scheint alles harmonisch in der Duisburger Wera-Gemeinde. Doch Aussteiger berichten von Ärger bei kritischen Worten oder zu wenig Spenden. Die evangelische Kirche beobachtet die sektenähnlichen Strukturen mit Sorge.

Die überwiegend von Russlanddeutschen besuchte freie Gemeinde "Wera-Forum" in Duisburg sorgt für Unruhe bei der evangelischen Kirche. Der Pfarrer der Auferstehungsgemeinde Duisburg Süd, Rainer Kaspers, äußerte sich gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) äußerst besorgt über Vorgänge in der Wera-Gemeinde. Berichte ehemaliger Mitglieder und Dokumente lassen nach seiner Ansicht nur den Schluss zu, "dass es sich nicht um eine Freikirche handelt, sondern um eine christliche Sekte". Auch der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Duisburg, Armin Schneider, sagte, er teile diese Sorge.

Kaspers erklärte, nach den Aussagen ausgetretener Gemeindeglieder sehe sich der Pastor der Wera-Gemeinde als alleiniger Inhaber der Wahrheit und setze sich als Richter über seine Gemeinde an die Stelle Gottes. Er verlange unbedingten Gehorsam und habe mit seinen Familienangehörigen und Leitungsmitgliedern "ein System der Angst und der Überwachung" aufgebaut. Zweifel an seiner Gemeindeführung lasse er nicht zu, Kritiker mache er mundtot und verfluche sie als vom Satan besessen. 80 Mitglieder sollen inzwischen ausgetreten sein.

Mit Liebe bombardiert und dann gemaßregelt

Anfangs sei ihm noch alles harmonisch erschienen, erzählte ein ehemaliges Wera-Mitglied dem epd: "In der ersten Zeit wird man mit Liebe bombardiert." Sportangebote, Veranstaltungen mit Musik und Tanz, gemeinsame Gebete hätten eine freundschaftliche Atmosphäre vermittelt. Später habe es jedoch Vorwürfe gegeben und man habe sich rechtfertigen müssen, wenn man keine Zeit für die Mitarbeit beim Putzen, Essen austeilen oder Bauen am neuen Gemeindezentrum hatte. Dann habe es geheißen: "Wie willst Du Gott dienen? Wie willst Du in den Himmel kommen?"

Vor allem für Kinder gebe es sehr viele Angebote, sie sollten möglichst ihre gesamte Freizeit im Gemeindezentrum verbringen. Kritik oder eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Predigten und Entscheidungen der Gemeindeleitung seien nicht erwünscht, erzählen andere Aussteiger: "Wer zu viele Fragen stellt, gilt als Rebell." Kritische Äußerungen in Hauskreisen oder Gruppen würden weitergegeben an die Leitung. Zur Leitung zitiert und scharf kritisiert wurden ehemalige Mitglieder nach eigenen Angaben auch, wenn sie nicht genug spendeten. Die Bezahlung des "Zehnten", also ihres regelmäßigen Beitrags, sei anhand von Gehaltsabrechnungen kontrolliert worden.

Besonders entsetzt ist Kaspers über Abschottungs- und Ausgrenzungsmechanismen. Abtrünnige Gemeindemitglieder wurden nach eigenen Angaben mit einer Kontaktsperre belegt, Mitglieder aufgefordert, Freundschaften mit Ausgetretenen zu beenden. Selbst für Kinder gebe es Besuchs- und Kontaktverbote. "Die Risse gehen durch Familien", hat der Pfarrer in Seelsorge-Gesprächen erfahren. Ehemalige Wera-Anhänger berichteten dem epd, sie würden von Gemeindemitgliedern nicht mehr gegrüßt, ihre Kinder von den früheren Freunden bei WhatsApp blockiert. Ein solches "System der Angst, der Kontrolle, des Drucks, der Ausgrenzung und der Entwürdigung von Menschen" stehe nicht auf dem Boden des Evangeliums, betonte Kaspers.

Andrew Schäfer, Landespfarrer für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche im Rheinland, hält die Sorgen des Pfarrers für berechtigt. Er beobachte die Wera-Gemeinde und ihren Leiter bereits seit 2005, sagte er dem epd. Nach seiner Einschätzung verbindet sich dort christlicher Fundamentalismus mit einem Absolutheits- und Machtanspruch des Gemeindeleiters. Hinzu kämen eine Abschottung nach außen, die Abwertung von Kritikern, eine soziale Kontrolle der Mitglieder sowie Einflussnahme auf deren Privatleben - auch das seien weitere Strukturmerkmale für eine Sekte und "geistlichen Missbrauch" durch den Pastor.

Auseinandersetzen mit dem Thema muss sich jetzt auch die Evangelische Allianz, ein Netzwerk von evangelikalen Christen aus Freikirchen und Landeskirchen, in dem das Wera-Forum Mitglied ist. Der Vorsitzende der Allianz-Ortsgruppe Duisburg-Süd, Pfarrer Jürgen Muthmann, sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), es habe bereits ein erstes Gespräch mit der Wera-Gemeinde gegeben, weitere sollten folgen. Über den Inhalt sei Stillschweigen vereinbart worden.

Zu den Gottesdiensten des Wera-Forums kommen nach eigenen Angaben jede Woche 500 Besucher. Träger ist der Verein Evangeliumskirche "Glaubensgeneration". Neben der Duisburger Gemeinde gibt es Tochtergemeinden in Castrop-Rauxel, Wuppertal und Heilbronn. Eine Dortmunder Tochtergemeinde hat sich inzwischen abgespalten.

Die Wera-Gemeinde nannte die Vorwürfe in einer Stellungnahme "absurd" und sprach von Missverständnissen. Ihr Leiter Pastor Alexander Epp habe "als Vorsitzender natürlich das letzte Wort, aber dieses ist weder absolut noch unangreifbar". Der Gemeindeleiter berufe sich immer auf die Bibel als Wort Gottes und fordere keinen Gehorsam sich gegenüber, sondern der Bibel gegenüber. Darüber hinaus sei "Gehorsam ja erst mal nichts Verwerfliches, sondern ein biblisches Prinzip", heißt es in der Stellungnahme. Finanzielle Zahlungen seien keine Pflicht der Mitglieder, sondern freiwillig.

Konflikt um Duisburger Wera-Gemeinde hält an

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Landespfarrer: Aussteiger leiden unter der Situation
Der anhaltende Konflikt zwischen der freien Wera-Gemeinde in Duisburg und ehemaligen Mitgliedern bedeutet für die Aussteiger eine große Belastung.

Der Bruch mit der sektenartigen Glaubensgemeinschaft habe für viele der russlanddeutschen Gemeindemitglieder zu großen Spannungen in der Familie und im Freundeskreis geführt, sagte der Landespfarrer für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche im Rheinland, Andrew Schäfer, dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Düsseldorf. "Für sie war die Gemeinde gleichzeitig ihr wichtigstes soziales Umfeld, sie hatten ihre Hauptbeziehungen in der Gemeinde."

Schäfer verwies darauf, dass der Gemeindeleiter des Wera-Forums Besuchs- und Kontaktverbote für Gemeindemitglieder mit Ausgetretenen und Ausgeschlossenen verhängt habe. "Wer geht, hat das Risiko, seine Familie oder seinen Partner zu verlieren." Die russlanddeutschen Gemeindeglieder seien stark von ihrer Kultur geprägt und hätten eine große Verbundenheit untereinander. Die rund 30 Aussteiger, die sich hilfesuchend an den evangelischen Ortspfarrer gewandt haben, sprächen immer noch von "ihrer Gemeinde", sagte Schäfer. "Ihr Glaube ist ihnen wichtig." Eine Chance für die Wera-Gemeinde sehe er aber nur mit einer anderen Leitung.  

Der Landespfarrer kritisierte die sektenartigen Strukturen der Gemeinde und warf dem Gemeindeleiter "geistlichen Missbrauch" vor. Ehemalige Wera-Mitglieder hatten berichtet, der Pastor verlange unbedingten Gehorsam und habe mit Familienangehörigen und Leitungsmitgliedern ein System der Angst und der Überwachung aufgebaut. In seelsorgerlichen Beziehungen zu Gemeindemitgliedern habe ein Pastor eine besondere Autorität und daher auch eine besondere Verantwortung, mit dem ihm entgegengebrachten Vertrauen umzugehen, betonte Schäfer. "Das bietet Manipulationspotenzial." Bei der Wera-Gemeinde vermisse er eine Kontrollinstanz wie die Mitgliederversammlung bei Vereinen oder das Presbyterium bei evangelischen Gemeinden.

Träger des Duisburger Wera-Forums ist der Verein Evangeliumskirche "Glaubensgeneration". Neben der Duisburger Gemeinde gibt es Tochtergemeinden in Castrop-Rauxel, Wuppertal und Heilbronn. Ehemalige Gemeindemitglieder hatten sich im Dezember an einen evangelischen Pfarrer in Duisburg gewandt.

Glänzender Tempel in der Vorstadt

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In zehnjähriger Bauzeit ist der Tempel der Mormonen in Rom entstanden - er ist das größte Gotteshaus der Glaubensgemeinschaft in Europa. Bis Mitte Februar haben Besucher Gelegenheit zur Besichtigung.
30.01.2019
Bettina Gabbe
epd

In einer heruntergekommenen Trabantenstadt am römischen Stadtrand stehen ein Mann und zwei Frauen an einer Bushaltestelle und schauen auf eine große, glänzende Goldfigur. Sie ragt auf einem Turm in die Höhe. Seltsam deplaziert wirkt sie dort, umgeben von einem großen Einkaufszentrum mit zwölf Kinosälen und einem Ikea-Möbelhaus. Turm und Figur gehören zum größten Mormonentempel Europas.  Der Mann, seine Freundin und deren Tochter, die sehr dick aufgetragenen rosa Lippenstift tragen, erzählen, dass sie noch nie in dem Tempel waren. Das riesige Gebäude erregt ihre Neugier. "Sie sind nicht katholisch, ich weiß nicht, was für eine Religion das ist", sagt der Mann.

Auf einem sechs Hektar großen Gelände an der Via Bufalotta wird die "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" im März ihren größten Tempel in Europa einweihen. Bis Mitte Februar können Mitglieder der Glaubensgemeinschaft und andere Neugierige den riesigen Bau mit seinen künstlichen Wasserspielen inmitten mehrere Hundert Jahre alter Olivenbäume nebst Besucherzentrum und Gästehaus besuchen. Wer das ovale Gebäude besichtigen will, muss sich allerdings erst im Internet anmelden.

Die Figur auf dem Turm, so erfährt man später vom Besucherdienst, stellt den Engel Moroni dar. Er soll dem Gründer der Religionsgemeinschaft, Joseph Smith, erschienen sein und ihm den Aufbewahrungsort der Offenbarungsschrift verraten haben. Das "Buch Mormon" ist die grundlegende Schrift der Mormonen. Sie beruft sich auf Jesus Christus und erzählt von der Besiedlung Amerikas. Weltweit hat die Religionsgemeinschaft nach eigenen Angaben über 16 Millionen Mitglieder. In den USA leben demnach 6,6 Millionen Mormonen, allein knapp zwei Millionen in Utah.

Im Innern ziehen ältere Damen den Besuchern Plastiktüten über die Schuhe, damit sie die mit beigem Marmor und Teppich ausgelegten Räume nicht verunreinigen. Jonathan, ein 24-jähriger Italo-Amerikaner ist einer von unzähligen freiwilligen Helfern, die Besucher derzeit durch den Tempel führen. "Wenn der Tempel erst einmal geweiht ist, ist er nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich, denn es ist ein heiliger Ort", erklärt er. Bis zum 16. Februar können Interessierte sich das Gotteshaus noch ansehen.

Kooperation mit dem Staatsarchiv

Wegen des großen Andrangs geht es im Schnelldurchgang durch die Räume. Fragen müssen sich die Gäste für das angrenzende Besucherzentrum aufheben, erklärt Jonathan sehr freundlich und lächelt so breit wie Menschen in einem Werbeclip. Im Zentrum des Tempels steht das an einen Jacuzzi erinnernde Taufbecken mit blauen Kacheln, das von zwölf Rinderstatuen getragen wird, die an die zwölf Stämme Israels erinnern. Wer Mitglied der Glaubensgemeinschaft werden wolle, müsse die Gebote der Gemeinschaft einhalten und werde dann getauft, erklärt Jonathan. "Auch diejenigen, die in anderen Kirchen getauft wurden", fügt er hinzu.

Ein mehrsprachiges Video informiert Besucher des Tempels zunächst, dass sie hier auch ihre Vorfahren taufen lassen können. Denn familiäre Bande sind nach Überzeugung der Mitglieder ewig, daher sind Gläubige auch für das Seelenheil ihrer Vorfahren zuständig. Um die Suche nach den eigenen Vorfahren zu erleichtern, unterzeichnete die "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage", die seit vergangenem Jahr nicht mehr Mormonen genannt werden möchte, sogar ein Abkommen mit dem italienischen Kulturministerium. Das Staatsarchiv stellt dafür mehr als hundert Jahre alte Dokumente zur Verfügung. Im Gegenzug sollen die Gläubigen die Daten digitalisieren und dem Staatsarchiv Zugriff darauf geben.

Neben einer der größten Moscheen in Europa verfügt Rom nun auch über den größten Mormonentempel des Kontinentes. In Konkurrenz zur katholischen Kirche will die Gemeinschaft sich aber nicht sehen. Nach eigenen Angaben hat die Gemeinschaft 25.000 Mitglieder in Italien. Seit 2012 ist sie vom italienischen Staat anerkannt.

Inmitten einer der vielen heruntergekommenen römischen Vorstädte soll der im Dunkeln strahlend erleuchtete 162. Tempel der Mormonen eine unbefleckte Insel bieten. Neben einer Begrünung des grauen Umfelds neben der Trabantenstadt mit verlassenen Wiesen, an deren Zäunen der Müll hängenbleibt, wollen die Mormonen auch soziale Projekte für Flüchtlinge unterstützen."Wenn ich diese Räume betrete, möchte ich jedes Staubkorn sofort aufsammeln und mich so rein wie möglich halten", sagt Jonathan und lächelt wieder. In der Bar neben dem Tempel hofft man derweil, dass die Gläubigen für Aufschwung sorgen. "Sie sind sehr freundlich, wenn sie hierher zum Mittagessen kommen", sagt die Frau hinter der Theke. Nach der Freundlichkeit und Sauberkeit im Tempel holt die kleine Auto-Werkstatt neben der Bar mit ihren ölverschmierten Wänden den Besucher wieder zurück in den römischen Vorstadtalltag.

Dieser Beitrag wurde aufgrund eines Hinweises am 31.1.2019 in zwei Details korrigiert.


Homosexuellenverband kritisiert Freie evangelische Gemeinden

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Paar sitzt auf Regenbogenflagge

Foto: DusanManic/istockphoto/Getty Images

Paar sitzt auf Regenbogenflagge.

Der Lesben- und Schwulenverband hat den Umgang mit Homosexualität in einigen Freien evangelischen Gemeinden kritisiert. Der Verband wirft dem Bund Freier evangelischer Gemeinden vor, in einer bereits im Dezember veröffentlichten Orientierungshilfe Lesben und Schwule zur sexuellen Enthaltsamkeit aufzufordern und Therapien zur Veränderung der sexuellen Orientierung anzuraten.

"Umpolungstherapien sind homophober und gefährlicher Humbug", sagte Henny Engels, Mitglied des Vorstands des Lesben- und Schwulenverbands in Berlin. "Wir empfehlen keine bestimmte Art von Therapie", entgegnete ein Sprecher des Bundes Freier evangelischer Gemeinden auf Anfrage des Evangelischen Pressedienst (epd). "Richtig ist, dass wir Homosexuellen mit einem Identitätskonflikt professionelle Hilfe empfehlen, zusätzlich zu einem seelsorgerlichen Angebot."

Die Orientierungshilfe sieht Homosexualität nicht vereinbar mit der Bibel und stellt sie in Zusammenhang mit der Frage der Sünde. Die lebenslange Ehe zwischen Mann und Frau sowie das Zusammenleben als Familie stellten das Leitbild aus biblischer Perspektive dar, heißt es in dem Dokument. Wer seine "homosexuelle Prägung als unveränderbar" annehmen müsse oder wolle, solle sexuell enthaltsam leben.

Der Bund Freier evangelischer Gemeinden hat nach eigenen Angaben etwa 480 Gemeinden mit rund 42.000 Mitgliedern in Deutschland. Er hat einen Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland.

US-Pastorin will sexuelle Reformation der Kirche

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US-Pastorin Nadia Bolz-Weber

Foto: epd-bild/Thomas Lohnes

Das Buch der US-Pastorin Nadia Bolz-Weber "Pastrix – der verrückte, schöne Glaube einer Sünderin und Gerechten" schaffte es auf die Bestsellerliste der "New York Times".

Nadia Bolz-Weber beschäftigt sich in ihrem neuen Buch mit Sexualität und Kirche
"Shameless" heißt das neue Buch der populären US-Pastorin Nadia Bolz-Weber. Darin fordert sie eine sexuelle Reformation. Ihrer Meinung nach hat die Kirche viel zu lange die Sexualität ihrer Mitglieder unterdrückt.

Von Tabus hält Nadia Bolz-Weber nicht viel. Vor allem nicht, wenn sie von der Kirche errichtet werden. Das beweist die populäre Pastorin aus Denver (USA) auch in ihrem neuen Buch "Shameless". Darin fordert sie eine "sexuelle Reformation" der Kirche - gemeint ist eine Enttabuisierung der Sexualität. Und damit fängt Bolz-Weber bei sich selbst an.

In dem Buch spricht sie über ihre Entscheidung für eine Abtreibung. Als junge Frau sei sie nach ihrer Alkoholsucht gerade zwei Jahre "trocken" gewesen und habe keinen richtigen Job gehabt. Die Entscheidung habe sie "eine Zeit lang kaputt gemacht". Doch noch heute sei sie überzeugt, dass die Entscheidung richtig gewesen sei. Bolz-Weber ist in einem christlich-fundamentalistischen Elternhaus aufgewachsen, an dem sie sich stets gerieben hat. Nach viel Alkohol, Sex und religiöser Sinnsuche habe sie als Erwachsene zu ihrem Glauben an Jesus gefunden und zu den Lutheranern. Davon hat die Pastorin schon früher erzählt.

Heute ist Bolz-Weber Mutter zweier Kinder, die Ehe mit einem Pastor ist inzwischen geschieden. In ihrem Buch schildert sie auch eine Situation mit ihrer 18-jährigen Tochter, als diese sie fragt, ob sie bei ihrem festen Freund übernachten dürfe. Es sei schwer, die Sexualität der eigenen Kinder zu akzeptieren. Und doch habe sie ihrer Tochter erlaubt, über Nacht bei ihrem Freund zu bleiben, weil sie ihrer Tochter vertraue.

Gottgewollte Vielfalt - auch in sexueller Hinsicht

"Shameless" habe sie geschrieben, "für alle, die sich jemals wegen ihrer sexuellen Beschaffenheit geschämt haben", sagt Bolz-Weber. Für alle, die ihr Liebesleben verstecken müssten, für alle, die sich vom Christentum entfernt hätten, insgeheim Jesus aber noch immer liebten. Und für alle, die sich einmal gefragt hätten, warum die Kirche "so besessen" sei von Geboten zur Sexualität. Die Bestseller-Autorin und international bekannte Rednerin, die 2017 beim Deutschen Evangelischen Kirchentag auftrat, ist überzeugt, kirchliche Ge- und Verbote zum Thema Sex hätten zahllosen Menschen verletzt und ihnen Scham-Gefühle eingeredet.

Die 1969 gebürtige Pastorin hebt sich deutlich ab von den übrigen Geistlichen in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika, der größten lutherischen Kirche Nordamerikas. Kaum ein Artikel über Bolz-Weber erscheint ohne Hinweis auf ihre bunten Tattoos mit teilweise biblischen Motiven. 2008 gründete sie in den USA die lutherische "House for All Sinners and Saints" (deutsch: "Haus für alle Sünder und Heiligen"). In ihren Predigten legt sie häufig den Fokus auf Vielfalt und Individualität der Menschen. Im Sommer 2018 hat Bolz-Weber ihre Gemeinde im beiderseitigen Einvernehmen verlassen. Sie will schreiben und Vorträge halten, die Botschaft des Evangeliums weiter verbreiten, wie sie sagt.

In "Shameless" kommen auch Gemeindemitglieder zu Wort, die unter der kirchlichen Sexualmoral gelitten haben. Zum Beispiel erzählt ein junges Ehepaar, ihnen habe die Kirche vorgeschrieben, vor der Hochzeit beim Sexuellen "nicht zu weit" zu gehen. "Man hat mir immer erzählt, Gott sei allgegenwärtig und würde sehen, wie ich masturbiere, so dass ich mich schämen müsste", erzählt Ehemann Tim in "Shameless". Nach Ansicht von Bolz-Weber ist es "schlechte Theologie", zu lehren, dass Gott nur mit einem "bestimmten Menschentyp" zufrieden sei. Denn Gott habe die Menschheit in einer "atemberaubenden Vielfalt" erschaffen - auch in sexueller Hinsicht.

Streitpunkt Scham

Man müsse in der Kirche offen über Sex reden, ohne Schuldgefühle und Scham zu verbreiten. "Wenn deine sexuellen Sehnsüchte nicht auf Minderjährige ausgerichtet sind oder Tiere, oder wenn dein sexuelles Verhalten dir selber nicht schadet oder Menschen, die du liebst", müsse man Sehnsüchte nicht unterdrücken. Als Pastorin habe sie festgestellt, dass religiöse Vorschriften zur Kontrolle sexueller Wünsche, emotionales, sexuelles und spirituelles Wachstum behinderten.

In "Shameless" schreibt Bolz-Weber wie gewohnt humorvoll und gleichzeitig provozierend. Manchen Kritikern geht die "Bolz-Weber-Show" offenbar auf die Nerven. Die Pastorin tue so, als seien Scham und Schämen grundsätzlich schlecht, klagte die Sprecherin eines Anti-Pornografieverbandes in der Online-Zeitschrift "Christian Post". In der heutigen Welt, in der oft die Orientierung fehle, brauche man eher mehr als weniger Scham, erklärte sie.

Ein neuer Umgang mit Homosexualität in den Freien Evangelischen Gemeinden?

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Die Erweiterte Bundesleitung der Freien Evangelischen Gemeinden hat im Dezember 2018 eine Orientierungshilfe zum Umgang mit Homosexualität veröffentlicht. Der LSVD bezeichnet sie als "homophoben und gefährlichen Humbug". Wolfgang Schürger meint jedoch, dass man bei genauerem Hinsehen ein beachtenswertes Umdenken der freien Evangelischen beobachten könne.

Als "homophoben und gefährlichen Humbug" bezeichnet der LSVD in einer Pressemitteilung vom 7. Februar die Ende letzten Jahres erschienene Orientierungshilfe "Mit Spannungen umgehen" der Erweiterten Bundesleitung zum Umgang mit Homosexualität in Freien Evangelischen Gemeinden und fordert, diesen Gemeinden den Status als Freier Träger der Jugendhilfe zu entziehen.

Die Reaktion des LSVD ist insofern nachzuvollziehen, als die zentrale Botschaft der Orientierungshilfe tatsächlich ist: "Im Bereich der Freien Evangelischen Gemeinden kann es keine Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften geben, weil diese dem biblischen Leitbild der Ehe zwischen Mann und Frau nicht entsprechen." Doch wer die Orientierungshilfe genauer liest, entdeckt durchaus Überraschendes:

Die Orientierungshilfe geht für freikirchliche Verhältnisse erstaunlich weit - insbesondere, wenn sie (in einer Fußnote freilich, S.3, Fn.2) darauf verweist, dass Therapie nicht mehr die seelsorgerliche Standard-Empfehlung sein dürfe. Auch der hermeneutische Schlüssel, die Schrift von der Mitte Christus und seiner Liebe zu den Menschen her auszulegen, impliziert eine Offenheit und Weite, die nicht immer für die freien Evangelischen selbstverständlich war. Leider versäumt es die Orientierungshilfe dann, die Einsicht, dass die biblischen Texte nur homosexuelles Verhalten, nicht aber "gleichgeschlechtliche Orientierung in ihrer Identitätsrelevanz" (S.6, Fn.1) kennen, auf den hermeneutischen Umgang mit den biblischen Aussagen über ethisch verantwortete Beziehungsformen zu beziehen. Dann müsste sie nämlich (ähnlich wie 1994 die EKD-Orientierungshilfe "Mit Spannungen leben") zu einer analogen Anwendung dieser Kriterien auf gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften kommen.

Für die Bundesleitung der Freien Evangelischen Gemeinden steht einer solchen analogen Anwendung aber Röm 1,18-32 entgegen. Bei allem Bekenntnis zur Christus als Mitte der Schrift schlägt hier dann doch ein relativ fundamentalistisches Verständnis des Textes durch. Erstens nämlich wenden die Autorinnen und Autoren ihre eigene Einsicht, dass die Bibel gleichgeschlechtliche Orientierung als Identitätsrelevanz nicht kenne, nicht auf die Auslegung dieses Textes an. These II.12 (S.10f) betont zwar noch, dass Paulus damit alle homosexuelle Praxis als widernatürlich ansehe, These III.6 (S.15) kommt dann aber zu dem Ergebnis, dass also "auch eine auf lebenslange Dauer, Fürsorge und Treue angelegte homosexuelle Lebenspartnerschaft in Widerspruch zu den biblischen Aussagen gegen homosexuelle Praxis steht". Das ist logisch inkonsequent – und wird interessanterweise im Text selbst an anderer Stelle relativiert, wenn davon die Rede ist, dass "eine solche verbindliche Lebensgemeinschaft (…) ethisch weniger negativ zu bewerten [ist] als homosexuelle Handlungen in wechselnden Partnerschaften" (S.13). Zweitens aber übersieht diese Auslegung, dass "Natur" bei Paulus ganz starke kulturelle Konnotationen hat - wie Wolfgang Stegemann schon 1993 dargelegt hat (in: Was auf dem Spiel steht, Diskussionsbeiträge zu Homosexualität und Kirche, hrsg. v. Barbara Kittelberger u.a.): In 1. Kor 11 ist es genauso widernatürlich, dass Männer lange und Frauen kurze Haare tragen. Solch "sündhaftes" Verhalten ist inzwischen aber auch in vielen freien evangelischen Gemeinden zu beobachten…

Diesseits der eben benannten hermeneutischen Grenze lässt die Orientierungshilfe aber ein intensives Umdenken innerhalb der freien Evangelischen erkennen. Dies beginnt mit dem deutlichen Bekenntnis, dass homosexuelle Menschen in freien evangelischen Gemeinden diskriminiert wurden und in manchen Ländern (implizit mitzulesen: auch aufgrund der Haltung dieser Gemeinden) nach wie vor um ihr Leben fürchten müssen. Es folgt die klare Botschaft: "Die Ablehnung homosexueller Praxis darf nicht zur Ablehnung, Diskriminierung oder gar Verfolgung von Menschen führen." (S.5) Das möchte man manchen freikirchlichen Gemeinden (nicht nur in Afrika) mal deutlich ins Stammbuch schreiben!

Das Umdenken geht weiter in der bereits angesprochenen deutlichen Neubewertung der Therapierbarkeit von Homosexualität und dem Bekenntnis, dass es "keine medizinische Grundlage [gibt], Homosexualität als Krankheit zu bezeichnen" (These II.3, S.7), die gleichgeschlechtliche Orientierung vielmehr identitätsrelevant sein könne.

Diese Einsicht hat schließlich auch Auswirkung auf die seelsorgerlichen Empfehlungen. Sie sind durchzogen von dem Plädoyer für eine annehmende Seelsorge: "Homosexuell empfindende und geprägte Menschen bedürfen angesichts persönlicher Ablehnung, die sie zum Teil in Gesellschaft, Beruf, Familie, aber auch in der Gemeinde leider noch erleben, der Erfahrung von Solidarität und Gemeinschaft." (These III.9, S.15) Seelsorgin oder Seelsorger sollten daher weder moralistisch noch libertinistisch agieren, sondern in erster Linie zuhören und dem Gegenüber ermöglichen, die eigenen ethischen Konflikte zu benennen und zu einer eigenen Urteilsbildung zu kommen (These III.11, S.16). Die Gemeinden schließlich werden aufgefordert, einen "konstruktiven Dialog" auch mit queeren Gemeindegliedern zu führen – mit der gegenseitigen Bereitschaft zum Perspektivwechsel (S. 14).

Bedeutsam ist schließlich auch die Einsicht: "Ein Konflikt in Bezug auf ethische Überzeugungen ist nicht immer so zu lösen, dass durch konstruktiven Dialog zu einer gemeinsamen biblisch­theologischen Beurteilung gefunden wird. Ein solcher Dissens sollte von Standards begleitet sein, die das gemeinsame Leben trotz unterschiedlicher ethischer Überzeugungen in gegenseitiger Achtung regeln."

Ich wünsche dem Bund der Freien Evangelischen Gemeinden, dass sie in solch gegenseitigem Respekt den eingeschlagenen Weg weiter gehen!

Personalwechsel bei der Deutschen Evangelischen Allianz

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Die Deutsche Evangelische Allianz in Bad Blankenburg (Neubau Haus Orange, Blick aus der Cafeteria auf die Stadtkirche) (Foto vom 19.05.2010). Die Glaubensbewegung Deutsche Evangelische Allianz erö†ffnet am 20.05.2010 an ihrem Stammsitz im thüringischen Bad

© epd-bild / Maik Schuck

Blick aus der Cafeteria im Stammsitz der Deutschen Evangelischen Allianz in Bad Blankenburg

Die Brandenburgerin Gabriele Fischer wird neue Leiterin des Evangelischen Allianzhauses im thüringischen Bad Blankenburg.

Die 52-Jährige soll ihren Dienst am 1. März beginnen, teilte die Deutsche Evangelische Allianz am Montag mit. Der Dachverband vertritt rund 1,3 Millionen evangelikal, pietistisch und charismatisch ausgerichtete Christen aus Landes- und Freikirchen. Gegründet wurde die Allianz 1846 in London als interkonfessionelle Einigungsbewegung.

Fischer kommt aus Luckenwalde, ist Mutter von vier Kindern und erlernte den Angaben zufolge zunächst in Halle den Beruf einer Krankenschwester, bevor sie ins Versicherungswesen wechselte und später Sozialmanagement studierte. Nach verschiedenen Stationen im Hotelmanagement engagiere sie sich seit zehn Jahren in der Leitung von Seniorenpflegeeinrichtungen. In den zurückliegenden 30 Jahren habe sie in Niedersachsen gelebt, nun kehre sie in die ostdeutschen Bundesländer zurück, hieß es. Der seit 1. April 2018 amtierende Leiter der Tagungsstätte, Heiko Schalling, hatte bereits zum Ende der vereinbarten Probezeit Ende September seinen Abschied erklärt.

Das 1886 gegründete Evangelische Allianzhaus wird als christliche Tagungs- und Konferenzstätte geführt. Sein Geschäftsführer ist Allianz-Generalsekretär Hartmut Steeb. Er tritt im September in den Ruhestand. Sein bereits gewählter Nachfolger Reinhardt Schink soll am 12. Juni in Bad Blankenburg in sein Amt eingeführt werden. Steeb hatte das Amt - zunächst nur in den alten Bundesländern - am 1. April 1988, dann ab 1991 für das gesamte Bundesgebiet übernommen. Er wurde danach viermal in seinem Amt bestätigt. Allianz-Vorsitzender ist Pastor Ekkehart Vetter, der Präses des freikirchlichen Mülheimer Verbandes.

Wechsel an der Spitze der Heilsarmee in Deutschland

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Die Heilsarmee ist eine evangelische Freikirche und Hilfsorganisation.

© Daniel Reinhardt/dpa/Daniel Reinhardt

Schild mit der Aufschrift "Jesus lebt " am Gebäude der Heilsarmee Hamburg. Die Heilsarmee ist eine evangelische Freikirche und Hilfsorganisation.

An der Spitze der Heilsarmee in Deutschland gibt es einen personellen Wechsel. Ab dem 1. Juli übernimmt der Oberstleutnant Hervé Cachelin als Territorialleiter die Arbeit der Heilsarmee in Deutschland, Litauen und Polen, wie die Heilsarmee am Donnerstag in Köln mitteilte. Seine Ehefrau Deborah Cachelin wird Territoriale Präsidentin für Frauenarbeit.

Das Paar folgt auf Kommandeurin Marie Willermark, die seit Sommer 2016 beide Ämter innehatte. Ihren Dienst werden die beiden jeweils im Rang eines Obersts der Heilsarmee antreten. Zugleich wird Major Hartmut Leisinger zum Oberstleutnant befördert und die Position des Chefsekretärs übernehmen.

Die Oberstleutnants Hervé und Deborah Cachelin arbeiten seit Januar 2017 als Chefsekretär beziehungsweise Territoriale Sekretärin für Erwachsenen- und Familienarbeit am Territorialen Hauptquartier der Heilsarmee in Köln. Mit seiner neuen Aufgabe führe der 62-jährige Hervé Cachelin eine Familientradition fort: Bereits sein Vater, Kommandeur Francy Cachelin, war von 1979 bis 1984 Leiter der Heilsarmee in Deutschland.

Die Heilsarmee ist eine evangelische Freikirche und Hilfsorganisation. Sie kümmert sich um Menschen in Not unter dem Slogan "Suppe, Seife, Seelenheil". Aus ihrem Selbstverständnis heraus will die Organisation Menschen nicht nur geistlich betreuen, sondern hat ebenso das Ziel, die Lebensumstände zu verbessern. Zur Heilsarmee gehören etwa drei Millionen Mitglieder und freiwillige Helfer, die in 131 Ländern aktiv sind. In Deutschland, Litauen und Polen gibt es 45 Gemeinden mit etwa 1.400 Mitgliedern und 18 soziale Einrichtungen.

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